Aus systemischer Sicht ist unser Verhalten das Ergebnis eines komplexen Wechselwirkungsgefüges. Einfache Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge lassen sich kaum herstellen. Aus diesem Grund ist die Systemische Therapie ein ziel- und lösungsorientiertes Verfahren. Es wird gemeinsam nach Wegen gesucht, das bisherige Muster zu durchbrechen und somit neue Möglichkeiten und Spielräume zu eröffnen. Auch wenn vergangene Erfahrungen nicht außer Acht bleiben, steht das Hier und Jetzt im Mittelpunkt. Ziel ist es, die Hindernisse aufzuspüren und zu beseitigen, die den Weg blockieren. Insofern ist der Systemische Ansatz handlungsorientiert.
Unsere Überzeugungen sind letztlich das Ergebnis individueller Erfahrungen. Als systemische Beraterin bzw. Therapeutin begegne ich Klient*Innen grundsätzlich mit einer neugierigen, fragenden Haltung. Wirklichkeit wird nie losgelöst vom Betrachter gesehen. Aus diesem Verständnis erwächst eine Achtung vor allen Versuchen, das eigene Verhalten im Wechselspiel mit anderen zu begreifen und eigene Lösungen zu finden. Interventionen richten sich demnach in erster Linie nach dem subjektiven Bedarf der Hilfesuchenden. Der systemische Ansatz stellt also die individuellen Ressourcen und Lösungswege in den Vordergrund.
Die Systemtheorie betrachtet Personen nicht isoliert von ihrer Umwelt, sondern eingebettet in komplexe soziale Systeme. Neben der Familie und Freunden, stellen auch die Arbeitswelt und das gesellschaftliche Umfeld solche Systeme dar. Wirklichkeit entsteht im Kontakt und Austausch mit anderen und wird von diesen beeinflusst. Daher macht eine isolierte Betrachtung der Person ohne Berücksichtigung ihrer Lebenswelt wenig Sinn. Insofern ist es nur natürlich, auch in der Sitzung den Fokus auf die Beziehung zu lenken. Was nehmen wir in der Sitzung wahr? Welche Gefühle und Gedanken werden ausgelöst? Was passiert im Hier und Jetzt des Kontakts? Diese Informationen kann ich gemeinsam mit den Klient*innen in der Therapie nutzen.